Hochindividuelle Reproduktion des Farbspiels bei geringen Platzverhältnissen mit VITA LUMEX AC-Verblendkeramik
Bei kosmetischen Rekonstruktionen mit Veneers ist der Substanzerhalt von höchster Bedeutung. In einem solchen Fall werden Patienten häufig mit hochindividuellen, handgeschichteten Veneers versorgt. Die zahntechnische Herausforderung liegt dabei in der präzisen Reproduktion des natürlichen Farb- und Lichtspiels bei gleichzeitig geringen Platzverhältnissen. Dafür braucht es Verblendkeramiken mit hoher Leuchtkraft, wie beispielsweise die neue VITA LUMEX AC, die auch bei geringen Wandstärken zuverlässig beste Lichtdynamik entfalten. Ferner müssen die eingesetzten Verblendkeramiken eine gute Bruchfestigkeit bieten, um bei dieser grazilen Rekonstruktionsart eine sichere manuelle Nachbearbeitung und Eingliederung zu gewährleisten. Im folgenden Fallsbeispiel zeigen Zahntechnikermeister Marcio Breda und Zahnärztin Dr. Estefânia Donato (beide Vitória, Espírito Santo, Brasilien), wie eine Patientin hochästhetisch mit handgeschichteten Veneers aus der leuzitverstärkten, glaskeramischen Verblendkeramik VITA LUMEX AC (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) versorgt wurde.
1. Der Patientenfall
Eine 35-jährige Patientin wurde in der Zahnarztpraxis vorstellig, da sie mit der Ästhetik ihrer Oberkieferfront nicht zufrieden war. Bei der klinischen Inspektion zeigte sich ein sehr unruhiger Schneidekantenverlauf. Der Zahnbogen und der Gingivaverlauf waren nicht harmonisch ausgeformt. Es lagen zudem keine adäquaten Längen-Breiten-Verhältnisse vor. Vorangegangene Defekte waren mit leblosen Kompositfüllungen versorgt, die Zähne 11 und 21 zeigten sich verfärbt. Die Patientin wünschte sich eine Nivellierung des Zahnbogens, eine einheitliche Zahnfarbe und ein individuelles, altersgerechtes Erscheinungsbild ihrer Oberkieferfront. Die Wahl fiel auf eine Versorgung mittels individuell geschichteter Veneers aus VITA LUMEX AC-Verblendkeramik.
2. Planung und Vorbereitung
Ein Wax-up wurde erstellt, um mit der Patientin die Soll-Situation besprechen zu können. Nach kleinen Veränderungen wurde ein Silikonschlüssel auf dem Wax-up hergestellt, um mit fließfähigem, provisorischem Komposit ein direktes Mock-up in den Mund zu übertragen. Patientin und Behandlerin waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die Oberkieferfront wurde lokal anästhesiert und anschließend die Zahnfarbe A1 mit der VITA classical A1–D4-Farbskala für die Restaurationen ausgewählt. Nach der Vollkronenpräparation von Zahn 13 auf 23, gingivaler Resektion an 11 und 21 und Abformungen im Ober- und Unterkiefer wurde erneut mithilfe des Silikonschlüssels ein direktes Provisorium intraoral hergestellt. Im Labor wurde ein Meistermodell mit feuerfesten Stümpfen gefertigt und mit dem Gegenkiefermodell artikuliert.
3. Verlässliche Reproduktion des Lichtspiels
Auf feuerfesten Stümpfen wurde initial die ermittelte Grundzahnfarbe mit VITA LUMEX AC DENTINE A1 nachgebildet, eine zentrale Akzentuierung folgte mit TRANSLUCENT smoky-white. Mit dem Auftrag von TRANSLUCENT waterdrop an den Flanken wurde ein bläuliches Lichtspiel integriert. Die Anatomie der Mamelons konnte mit MAMELON saffron reproduziert werden. Danach erfolgte die Modellation der finalen Form der sechs Veneers mit bläulich-transluzentem ENAMEL light, um das Farb- und Lichtspiel des Schmelzes präzise zu rekonstruieren. Während des gesamten Schichtvorgangs ermöglichte die Keramik ein hochpräzises Modellieren dank ihrer sehr hohen Standfestigkeit, die in der sehr guten Mikroverzahnung der Keramikpartikel begründet ist. Ferner zeigten die hauchdünnnen Veneers nach dem Brand eine hervorragende Formstabilität. Die Finalisierung erfolgte schließlich mit feinen Diamantinstrumenten sowie Polierern, um so bei Form, Textur und Glanzgrad ein vollkommen natürliches Ergebnis zu erzielen.
4. Natürliche Lebendigkeit im Ergebnis
Bereits bei der initialen Einprobe zeigte sich die Patientin von dem Ergebnis begeistert, sodass ein Kofferdam für die definitive Eingliederung angelegt wurde. Nach entsprechender Konditionierung der Zahnhartsubstanz sowie Flusssäureätzung und Silanisierung der Veneers konnten diese volladhäsiv mit Befestigungskomposit eingegliedert werden. Trotz der geringen Platzverhältnisse zeigten die Veneers aus VITA LUMEX AC-Keramik eine hervorragende Lichtdynamik und ein sehr gutes Farbspiel mit Tiefenwirkung.
Bericht 04/20
Zahntechnikermeister Marcio Breda
Vitória, Espírito Santo, Brasilien
Abb. 1, Ausgangssituation: Die direkte provisorische Versorgung erfolgte mit einem Silikonschlüssel des Mock-ups.
Abb. 2: Herstellung eines Meistermodells.
Abb. 3: Auf Grundlage des Meistermodells konnten feuerfeste Stümpfe hergestellt werden.
Abb. 4: Das fertige Meistermodell stand für die Herstellung der Veneers bereit.
Abb. 5: Die Mamelons wurden mit MAMELON saffron zusätzlich akzentuiert.
Abb. 6: Die abschließende Formgebung der sechs Veneers erfolgte mit ENAMEL light.
Abb. 7: Schon auf dem Meistermodell wirkten die sechs Veneers absolut natürlich.
Abb. 8: Chromazität und Transluzenz zeigten ein ausgewogenes Spiel.
Abb. 9: Der Zahnbogen war nach den Regeln der Ästhetik ausgeformt.
Abb. 10: Lippen- und Schneidekantenverlauf harmonierten miteinander.
Abb. 11, Ergebnis: Die Veneers aus VITA LUMEX AC zeigten eine hervorragende Lichtdynamik und ein sehr gutes Farbspiel.