VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Spitalgasse 3
79713 Bad Säckingen
Komplexe, kosmetische Rekonstruktion der Front mit der VITA VMK MASTER-Keramik
Eine kosmetische Rehabilitation der ästhetischen Zone ist stets mit vielfältigen zahntechnischen Herausforderungen verbunden. Für die patientenindividuelle, altersgerechte Reproduktion des natürlichen Form-, Farb- und Lichtspiels ist eine akribische ästhetische Planung ein wesentlicher Erfolgsbaustein. Mit guter Teamarbeit von Behandler und Techniker sowie unter Einbeziehung des Patienten lassen sich so sehr gut vorhersagbare Behandlungserfolge erzielen. Im Folgenden zeigen Zahnarzt Dr. Alexandre Richard (Lausanne, Schweiz) und Zahntechniker Xavier Bosson (Châtel-Saint-Denis, Schweiz), wie sie als zahnärztlich-zahntechnisches Team mittels umfassender analoger und digitaler Planung die komplexe, kosmetische Versorgung einer Oberkieferfront mit Veneers aus VITA VMK MASTER Keramik (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) erfolgreich realisieren konnten.
1. Der anspruchsvolle Patient
Ein 27-jähriger Patient, der selbst Zahntechniker ist und mit der Farbe und Form seiner Oberkieferfrontzähne unzufrieden war, wünschte sich eine kosmetische Versorgung mit Veneers. Durch seinen beruflichen Hintergrund waren seine ästhetischen Erwartungen entsprechend hoch. Klinisch zeigten sich ein unruhiger Schneidekantenverlauf und leichte Whitespots. Der Patient knirschte nach eigenen Angaben im Schlaf. Es zeigten sich Schlifffacetten; klinisch konnten keine Frühkontakte diagnostiziert werden. Der Patient war beschwerdefrei. Um das Erscheinungsbild der ästhetischen Zone und die Front-Eckzahn-Führung patientengerecht zu rekonstruieren, entschieden sich Behandler und Zahntechniker für individuell geschichtete Veneers.
2. Analoge und virtuelle Planung
Mit der App Smile Designer Pro (Tasty Tech, Toronto, Ontario, Kanada) und Porträtfotos wurde die Versorgung von 15 bis 25 nach den bewährten Prinzipien des Smile Design digital konstruiert. Anhand von Situationsabformungen wurden Modelle hergestellt und für ein Wax-up artikuliert. Nach abschließender Diskussion des Wax-ups konnte dieses mittels Silikonschlüssel und provisorischem Komposit (Protemp 4, 3M Espe, Seefeld, Deutschland) intraoral übertragen werden. Nach kleinen additiven und subtraktiven Optimierungen zeigte sich der Patient zufrieden und die finale Situation wurde abgeformt.
3. Präparation und Schichtung
Vor der Präparation wurde die Zahnfarbe 1M1 mit der VITA SYSTEM 3D-MASTER Farbskala bestimmt. Es folgte die Mock-up-Präparation. Nach der Abformung wurde mithilfe der Spot-Etch-Technik provisorisch versorgt. Auf einem hergestellten Meistermodell entstanden die zehn Veneers mittels Platinfolientechnik aus der Verblendkeramik VITA VMK Master. Der Dentinanteil wurde mit fluoreszierendem LUMINARY 1 (weiß) und DENTINE 1M1 nachgebildet. Die internen Charakterisierungen wurden mit VITA INTERNO Stains 01 (weiß) und 02 (sand) umgesetzt. Der Schmelzanteil konnte mit einer Wechselschichtung aus TRANSLUCENT 1 (weißlich), 2 (gelblich-bräunlich), 4 (neutral) und 5 (hellblau) sowie aus neutralem OPAL TRANSLUCENT 1 und weißlichem ENAMEL 1 realisiert werden.
4. Befestigung und hochästhetisches Ergebnis
Bei der klinischen Einprobe der ausgearbeiteten Veneers wurde die Kontur der Eckzähne mit Komposit bauchiger gestaltet. Der Raum zwischen den Eckzähnen und den seitlichen Schneidezähnen wurde auf die gleiche Weise geschlossen. So hatte der Zahntechniker eine genaue Darstellung der gewünschten Korrekturen. Nach einem Korrekturbrand, finaler Einarbeitung der Oberflächentextur und Hochglanzpolitur konnten die Veneers nach Flusssäureätzung und Silanisierung mit dualhärtendem Kompositzement befestigt werden. Mit Veneers aus VITA VMK MASTER Keramik konnte in Form und Farbe ein hochästhetisches Erscheinungsbild erzielt werden. Unterlippen- und Schneidekantenverlauf harmonierten hervorragend miteinander. Der Patient zeigte sich mit einem befreiten Lächeln hochzufrieden mit dem finalen Ergebnis der kosmetischen Rekonstruktion.
Bericht 04/20
Zahnarzt Dr. Alexandre Richard, Lausanne, und
Zahntechniker Xavier Bosson, Châtel-Saint-Denis, Schweiz
Abb. 1, Ausgangssituation: Der Schneidekantenverlauf war sehr unruhig.
Abb. 2: Die Zahnfarbe und Whitespots störten den Patienten.
Abb. 3: In einer App konnten die Zahnproportionen virtuell verändert werden.
Abb. 4: Das virtuelle Vorher/Nachher gab erste Orientierung.
Abb. 5: Mithilfe eines Wax-ups wurde ein direktes Mock-up angefertigt.
Abb. 6: Die Zahnfarbbestimmung erfolgte mit dem VITA SYSTEM 3D-MASTER.
Abb. 7: Aufnahmen mit Polarisationsfilter zeigen die farblichen Nuancen.
Abb. 8: Eine kontrollierte Mock-up-Präparation sorgte für Minimalinvasivität.
Abb. 9: Klinische Situation nach geringem Substanzabtrag und mit einer leichten Hohlkehle.
Abb. 10: Das Provisorium entsprach dem Mock-up.
Abb. 11: Das Meistermodell mit Platinfolie auf den Stümpfen.
Abb. 12: Der Dentinanteil wurde aus LUMINARY 1 (weiß) und DENTINE 1M1 geschichtet.
Abb. 13: Das Ergebnis der Schichtung nach dem Brand.
Abb. 14: Die finale Einprobe der Veneers an Zahn 11 und 21.
Abb. 15: Die klinische Situation nach sechs Wochen. Die Papillen zeigten sich vollständig regeneriert.
Abb. 16: Die Veneers zeigten in Form und Farbe ein hochästhetisches Erscheinungsbild.
Abb. 17, Ergebnis: Der Patient freute sich über sein neues Lächeln. Unterlippen- und Schneidekantenverlauf harmonierten miteinander.