VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Spitalgasse 3
79713 Bad Säckingen
CAD/CAM-gefertigte Frontzahnkrone aus Glaskeramik mit lebendigem Farb- und Lichtspiel
Einzelzahnrekonstruktionen in der ästhetischen Zone gehören zu den größten zahntechnischen Herausforderungen. Um das facettenreiche Farb- und Lichtspiel der natürlichen Bezahnung optimal zu reproduzieren, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Es braucht umfassende und präzise Zahnfarbinformationen sowie ein CAD/CAM-Material, das sowohl eine hohe Farbtreue wie auch eine hervorragende Lichtdynamik aufweist. Zahntechnikermeister Marcio Breda und Zahnarzt Dr. Glauco Rangel Zanetti (beide Vitória, Espírito Santo, Brasilien) zeigen im folgenden Fallbeispiel, wie sie eine Frontzahnversorgung mit der hochfesten Glaskeramik VITA SUPRINITY PC und der Verblendkeramik VITA VM 11 (beide VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) effizient und hochästhetisch umsetzen konnten.
1. Der Patientenfall
Eine 24-jährige Patientin hatte an Zahn 11 ein Trauma erlitten. Nach erfolgreicher Wurzelkanalbehandlung wurde die frakturierte Krone mit direktem Komposit stabilisiert. Da das knöcherne Wachstum mittlerweile abgeschlossen war, wünschte sich die Patientin eine definitive Neuversorgung, die ihren ästhetischen Erwartungen, also ihrer jugendlichen Zahnanatomie, entsprach. Für eine effiziente Fertigung sollte die Krone aus der zirkondioxidverstärkten Lithiumsilikatkeramik VITA SUPRINITY PC CAD/CAM-gestützt gefertigt und eine geringfügige Individualisierung mit VITA VM 11-Verblendkeramik vorgenommen werden.
2. Klinische Schritte und CAD/CAM
Nach der Zahnfarbbestimmung mit der VITA classical A1–D4-Farbskala fiel die Wahl auf einen Rohling in der Zahnfarbe A1 und der Transluzenzstufe T. Nach lokaler Anästhesie erfolgte an Zahn 11 eine Vollkronenpräparation und ein Retraktionsfaden wurde in den Sulkus eingebracht. Die Abformung für das Meistermodell wurde mit A-Silikon durchgeführt. Mit dem Laborscanner Ceramill Map 400+ erfolgte die Digitalisierung des Modells und danach wurde die Konstruktion mit der CAD-Software Ceramill Mind realisiert. Schließlich konnte die Frontzahnkrone in der Ceramill Motion 2 (alles Amann Girrbach, Pforzheim, Deutschland) aus dem VITA SUPRINITY PC-Rohling herausgeschliffen werden.
3. Ästhetische Finalisierung
Die manuelle Nachbearbeitung und die anatomische Reduktion des Inzisalbereichs erfolgten mit feinen Diamantinstrumenten und Gummipolierern. Die inzisale Individualisierung der Krone wurde mit BASE DENTINE A1, ENAMEL Light und bläulich-transluzentem EFFECT ENAMEL (EE9) durchgeführt. Nach dem Brand wurden Morphologie und Oberflächentextur mit Diamantschleifern finalisiert. Mit der abschließenden Glasur mit VITA AKZENT PLUS GLAZE LT war die Krone bereit für die klinische Einprobe.
4. Volladhäsive Befestigung und Fazit
Behandler, Zahntechniker und Patientin zeigten sich absolut zufrieden mit dem ästhetischen Erscheinungsbild, sodass die Krone nach Flusssäureätzung und Silanisierung des Lumens volladhäsiv mit Befestigungskomposit eingegliedert werden konnte. „Die Patientin hatte sehr helle Zähne mit einer ausgeprägten Opaleszenz. Bei der Reproduktion dieser Eigenschaften harmonierten die Verblendkeramik VITA VM 11 und die Glaskeramik VITA SUPRINITY PC perfekt miteinander“, erklärt Marcio Breda und zeigt sich von dem Zusammenspiel der beiden keramischen Materialien begeistert.
Bericht 04/20
Zahntechnikermeister Marcio Breda
Vitória, Espírito Santo, Brasilien
Abb. 1: Zahn 11 wurde für eine definitive Neuversorgung mit einer Vollkrone präpariert.
Abb. 2: Die CAD/CAM-gestützt gefertigte Krone in der Mitte direkt nach dem Herausschleifen.
Abb. 3: Nach Ausarbeitung und minimalem Cut-back wurde die Krone inzisal mit VITA VM 11 individualisiert.
Abb. 4: Die fertige Krone auf dem Modell in der Ansicht von palatinal.
Abb. 5: Je nach Belichtung zeigt die Krone ...
Abb. 6: ... ein anderes ...
Abb. 7: ... Farb- und Lichtspiel.
Abb. 8: Blick in das Kronenlumen, das für eine volladhäsive Befestigung mit Flusssäure und Silan konditioniert werden muss.
Abb. 9: Die volladhäsiv befestigte Krone vor der Entfernung der Kompositüberschüsse.
Abb. 10, Ergebnis: Die Krone integrierte sich absolut harmonisch in den Zahnbogen und zeigte ein hochästhetisches Farb- und Lichtspiel.