VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Spitalgasse 3
79713 Bad Säckingen
Effiziente, monolithische Versorgung der Front mit XT-Zirkondioxid
Für hochfeste monolithische Frontzahnversorgungen gibt es mittlerweile extra transluzente, polychrome Zirkondioxide, die bei Lichttransmission und Farbspiel ein mit Glaskeramiken vergleichbares Niveau erreichen. Die VITA YZ XT Multicolor-Rohlinge (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) sind ein Vertreter dieser neuen Generation enorm transluzenter, ästhetischer Zirkondioxide. Um die ästhetische Zone einerseits monolithisch und andererseits hochindividuell zu versorgen, werden teils auch Färbeflüssigkeiten eingesetzt, um damit die spezifischen farblichen Charakteristika der natürlichen Bezahnung aus der Tiefe heraus zu reproduzieren. Im folgenden Fall zeigt das zahnärztlich-zahntechnische Team aus Zahnarzt Dr. Manuel Ruiz Agenjo (Santander, Spanien) und Francisco Pérez (Manager des Fresdental Fräs- und Trainingszentrums, Pedreguer, Alicante, Spanien), wie es dank eines ideal abgestimmten Materialsystems die mittleren Frontzähne eines Patienten effizient, präzise und vor allem ästhetisch mit extra transluzentem Zirkondioxid und ideal abgestimmten Einfärbeflüssigkeiten versorgen konnte.
1. Patientenfall und Materialwahl
Ein 51-jähriger Patient wurde in der Zahnarztpraxis vorstellig, da er mit dem ästhetischen Erscheinungsbild seiner mittleren, oberen Schneidezähne nicht zufrieden war. Bei der klinischen Inspektion zeigten sich leblos wirkende und unförmige Kronen mit insuffizienten, sichtbaren Metallrändern. Die Neuversorgung sollte effizient mittels CAD/CAM-gefertigter monolithischer Kronen aus dem extra transluzenten Zirkondioxid VITA YZ XT realisiert werden. Die individuelle Einfärbung der Restauration erfolgte mit den ideal abgestimmten Einfärbeflüssigkeiten VITA YZ SHADE bzw. EFFECT LIQUIDS, um das natürliche Farbspiel so patientengerecht wie möglich zu reproduzieren.
2. Klinische Schritte
Auf eine detaillierte analoge Vorbereitung wurde größter Wert gelegt, um eine präzise und effiziente digitale Umsetzung zu gewährleisten. Nach lokaler Anästhesie wurde mit der VITA classical A1 – D4-Farbskala die Zahnfarbe D2 bestimmt. Danach wurden die beiden Kronen geschlitzt und entfernt. Die Stümpfe wurden substanzschonend nachpräpariert. Dabei wurde vor allem auf eine klar definierte Präparationsgrenze und auf keramikgerechte, runde Präparationsformen geachtet, um keine Spannungsspitzen in der Restauration zu erzeugen. Um alle relevanten Bereiche mit der einzeitigen A-Silikon-Abformung zu erreichen, wurde die Gingiva mit Retraktionsfäden und Teflonband abgehalten. Auf Grundlage der Abformung wurden Meistermodelle hergestellt und gescannt.
3. CAM-Fertigung und Einfärbung
Die digitale Konstruktion der monolithischen Kronen erfolgte mit der Software exocad (exocad, Darmstadt, Deutschland). Danach wurden die Kronen im Fresdental Produktions- und Trainingscenter mit der CAM-Einheit CORiTEC 250i (imesicore, Eiterfeld, Deutschland) aus einer VITA YZ XT Multicolor-Ronde gefräst und schließlich final manuell ausgearbeitet. Im nächsten Schritt folgte die Einfärbung der Kronen mit den VITA YZ SHADE LIQUIDS. Zur Intensivierung der Grundfarbe und Erhöhung des Chromas im zervikalen Drittel wurde die Einfärbeflüssigkeit in der Farbe D3 eingesetzt. Für die weitere Charakterisierung des zentralen und inzisalen Bereichs wurden die VITA YZ EFFECT LIQUIDS Orange (inzisal), Grey und Blue (zentral) sowie Pink (lateral und inzisal) verwendet. Im letzten Schritt folgte dann die Sinterung im VITA ZYRCOMAT 6100 MS (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland). Da für VITA YZ-Rohlinge nur geprüfte Rohstoffe verwendet werden, der Sinterschwund für jede Charge präzise ermittelt wird und die Rohlinge dank isostatischer Nachverdichtung eine homogene Gefügestruktur aufweisen, war eine präzise Passung der Kronen sichergestellt.
4. Endergebnis und Fazit
Nach Einarbeitung der Oberflächentextur mit rotierenden Instrumenten und Politur konnten die Kronen abschließend mit einem Glasurbrand vergütet werden. Bei der klinischen Einprobe zeigten sich Patient und Behandler mit dem Ergebnis absolut zufrieden, sodass die Krone mit einem Selbstadhäsiv definitiv befestigt werden konnte. Dank geringfügiger, substanzschonender Nachpräparation und monolithischer Rekonstruktion konnte der Patient sehr effizient versorgt werden. Die Restaurationen aus polychromem, extratransluzentem Zirkondioxid integrierten sich harmonisch in den Zahnbogen, zeigten eine natürliche Lichttransmission und verfügten durch die Einfärbung über alle individuellen farblichen Charakteristika.
Bericht 04/20
Zahnarzt Dr. Manuel Ruiz Agenjo, Santander, und
Francisco Pérez, Manager Fresdental, Pedreguer, Alicante, Spanien
Abb. 1: Die Ausgangssituation mit leblosen und insuffizienten metallkeramischen Kronen an 11 und 21.
Abb. 2: Bei der Präparation wurde eine präzise Präparationsgrenze und vollkeramikgerecht gestaltet.
Abb. 3: Die Gingiva wurde mit Fäden und Teflon retrahiert, um bei der Abformung alle relevanten Bereiche zu erfassen.
Abb. 4: Die Abformung mit A-Silikon erfolgte einzeitig mit Light und Heavy Body.
Abb. 5: Für das Labor wurden digitale Fotografien mit dem ausgewählten Farbmuster angefertigt.
Abb. 6: Das hergestellte Meistermodell wurde mittels Laborscanner digitalisiert.
Abb. 7: In der exocad CAD-Software wurden an den Stümpfen 11 und 21 Kronen konstruiert.
Abb. 8: Die beiden Kronen wurden aus dem polychromen VITA YZ XT Multicolor herausgefräst.
Abb. 9: Nach manueller Ausarbeitung konnten die Kronen farblich individualisiert werden.
Abb. 10: Die Grundfarbe und das Chroma im zervikalen Drittel wurden mit Einfärbeflüssigkeiten in der Farbe D3 intensiviert.
Abb. 11: Inzisal wurde mit VITA YZ EFFECT LIQUIDS Orange infiltriert.
Abb. 12: Zentral wurde mit VITA YZ EFFECT LIQUIDS Grey und Blue charakterisiert.
Abb. 13: Laterale und inzisale Charakterisierung mit VITA YZ EFFECT LIQUIDS Pink.
Abb. 14: Das Ergebnis direkt nach der Sinterung im VITA ZYRCOMAT 6100 MS.
Abb. 15: Bei der Kontrolle auf dem Modell zeigte sich eine perfekte Passung.
Abb. 16, Ergebnis: Die beiden Kronen fügten sich harmonisch in den natürlichen Zahnbogen ein und wirkten absolut natürlich.