VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Spitalgasse 3
79713 Bad Säckingen
Hocheffiziente digitale Totalprothetik mit VITA VIONIC FRAME
Für die digitale Fertigung von Totalprothesen gibt es mit VITA VIONIC SOLUTIONS (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) ein umfassendes Materialsystem. Dieses System umfasst mit VITA VIONIC FRAME eine Zahnrahmenlösung zur CAM-technischen Modifikation der präfabrizierten Prothesenzähne entsprechend der digitalen Prothetikaufstellung, ein Befestigungssystem sowie diverse Materialrohlinge zur CAM-Herstellung von Einproben und Prothesenbasen. Die in die CAD-Software integrierte VITA Zahnbibliothek bietet zudem eine einzigartige Vielfalt an Aufstellkonzepten, sodass selbst komplexe Fälle quasi per Knopfdruck gelöst werden können. Im folgenden Fallbericht beschreiben Zahnärztin Dr. Christiane Weber, Zahntechnikermeister Franz Hoppe und Zahntechniker Benjamin Zilke, wie sie mit dem VITA VIONIC-Materialsystem und der CAD/CAM-Lösung Ceramill FDS (Amann Girrbach, Pforzheim, Deutschland) eine ästhetisch und funktionell hervorragende totalprothetische Versorgung hocheffizient umsetzen konnten.
1. Ausgangssituation
Ein 70-jähriger Patient wurde in der Praxis vorstellig, da er mit der Funktion und Ästhetik seiner totalprothetischen Versorgungen nicht zufrieden war. Er wünschte sich eine Neuanfertigung mit einem sicheren, schaukelfreien Sitz sowie altersgerechte, lebendige Prothesenzähne für ein ästhetisches Erscheinungsbild. Um den Patienten effizient totalprothetisch versorgen zu können, entschied sich das zahnärztlichzahntechnische Team für die digitale Fertigung. Der digitale Workflow gewährleistet neben seiner Effizienz auch eine hohe Passgenauigkeit der Prothesen, da sich CAM-Prothesenbasen absolut verzugsfrei anfertigen lassen. Um den ästhetischen Erwartungen des Patienten gerecht zu werden, entschied sich das Team für die VITA VIONIC FRAME-Zahnrahmenlösung mit den hochästhetischen VITAPAN EXCELL-Frontzähnen, die vor allem durch ihre goldenen Proportionen überzeugen.
2. Analoge Vorbereitung und Digitalisierung
Für die erfolgreiche digitale Herstellung müssen alle klinisch relevanten Informationen auf analogem Weg ins Labor übermittelt werden. Eine präzise anatomische Abformung, ein passgenauer Funktionslöffel, eine saugende und schaukelfrei sitzende mukodynamische Abformung sowie eine aussagekräftige Kieferrelationssbestimmung sind deswegen essenziell. Die Arbeitsmodelle wurden initial einzeln im Laborscanner Ceramill Map 400+ digitalisiert. Anschließend erfolgte der Scan der beiden Modelle in Kieferrelation mit dem Ceramill Fixator gemäß der Achsrelation im Artikulator. Nach dem Vestibulärscan der Modelle ohne Kieferrelationsbestimmung konnten die vier Datensätze gematcht werden, wodurch die Modelle in der korrekten vertikalen Dimension digital vorlagen.
3. Digitale Prothetik per Knopfdruck
Der STL-Datensatz wurde in die CAD-Software Ceramill Mind übertragen. Dann erfolgte die geführte digitale Modellanalyse nach TiF® (Totalprothetik in Funktion). Nach der Wahl der Seitenzähne VITAPAN LINGOFORM und der Frontzähne VITAPAN EXCELL aus der Zahnbibliothek der CAD-Software konnte die digitale Aufstellung per Knopfdruck realisiert werden. Danach wurden mit verschiedenen Designtools die Einschubrichtung und die Funktionsränder virtuell festgelegt sowie die Prothesenbasen ausgestaltet. Im nächsten Schritt wurden die Konstruktionsdaten an die CAM-Einheit Ceramill Motion 2 übertragen und für die Einprobe wurde eine gingivafarbene Prothesenbasis aus einem VITA VIONIC WAX-Materialrohling gefräst. Schließlich wurden passgenau zu den gefrästen Kavitäten der Basis die Prothesenzähne in den VITA VIONIC FRAMEs CAM-technisch basalzirkulär nachbearbeitet und in der Wachsbasis fixiert.
4. Fertigstellung digitale Prothese und Fazit
Nach erfolgreicher klinischer Einprobe der Wachsaufstellung wurden die Basen definitiv aus der PMMA-Ronde VITA VIONIC BASE gefräst. Nach der Reinigung und Konditionierung der Prothesenzähne konnten diese hochpräzise und absolut spaltfrei mit dem einzigartigen Zweikomponentenadhäsiv VITA VIONIC BOND in den gefrästen Alveolen der Basis definitiv eingeklebt werden. Dafür wurde das Befestigungsadhäsiv mit einem feinen Pinsel auf den zervikal konditionierten Zahn und die Kavitäten der Basis aufgebracht. Danach folgte die Polymerisation innerhalb von zwanzig Minuten bei 55 °C und 2,0 bar. Die mukogingivale Anatomie wurde schließlich mit dem fließfähigen und lichthärtenden Verblendkomposit VITA VM LC flow individuell gestaltet. Bei der Eingliederung zeigte sich der Patient von dem stabilen Sitz und dem natürlichen Erscheinungsbild seiner grazil gestalteten Neuversorgungen begeistert.
Bericht 04/20
Zahnärztin Dr. Christiane Weber, Rheine, Zahntechniker Benjamin Zilke, und Zahntechnikermeister Franz Hoppe, Wallenhorst, Deutschland
Abb. 1, Ausgangssituation: Bis auf den spitz zulaufenden Schlotterkamm im Inzisalbereich bot auch der Unterkiefer stabile Verhältnisse.
Abb. 2: Der Scan der beiden Arbeitsmodelle in Kieferrelation gemäß der Achsrelation im Artikulator.
Abb. 3: Die CAD-Software Ceramill Mind führte durch die virtuelle Modellanalyse nach TiF®.
Abb. 4: Per Knopfdruck konnte anschließend die Aufstellung im Seitenzahnbereich mit VITAPAN LINGOFORM erfolgen.
Abb. 5: Mit einem zweiten Knopfdruck folgte die Aufstellung im Frontzahnbereich mit dem VITAPAN EXCELL.
Abb. 6: Im Anschluss konnten die Funktionsränder definiert und die Prothesenbasen ausgestaltet werden.
Abb. 7: Die final konstruierten totalprothetischen Versorgungen in Schlussbisslage.
Abb. 8: Im virtuellen Artikulator wurde abschließend die dynamische Okklusion überprüft.
Abb. 9: Die VITA VIONIC DD FRAMES in der CAD-Software vor der zirkulär-basalen CAD-Modifikation der Prothesenzähne.
Abb. 10: Das Nesting der konstruierten Oberkieferbasis in der Wachsronde VITA VIONIC WAX.
Abb. 11: Bei der klinischen Einprobe waren keine okklusalen Modifikationen notwendig. Das ästhetische Ergebnis war sehr ansprechend.
Abb. 12: Die fertigen Totalprothesen nach Ausarbeitung, Politur und Individualisierung des Lippenschilds mit VITA VM LC flow.
Abb. 13: Die mukogingivale Anatomie wurde mit dem Verblendkomposit VITA VM LC flow naturnah nachgebildet.
Abb. 14, Ergebnis: Die eingegliederte definitive Totalprothese nach CAD/CAM-gestützter Herstellung. Die Versorgung wirkte vollkommen natürlich und lebendig.