VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Spitalgasse 3
79713 Bad Säckingen
Systematische Farbreproduktion mittels VITA VMK Master-Verblendsystem
Wenn Patienten mit unterschiedlichen Restaurationsarten in der Front versorgt werden sollen, ist das oftmals eine große Herausforderung. In solchen Fällen müssen Herstellungsverfahren, Gerüstwerkstoffe und Wandstärken intelligent aufeinander abgestimmt werden, damit sich am Ende die gesamte Versorgung harmonisch in die natürliche Bezahnung integriert. Hierfür braucht es Verblendkeramiken, die intuitiv und flexibel anwendbar sind und gleichzeitig eine hohe Farbtreue aufweisen. Außerdem müssen diese Keramiken sowohl eine einfache Basisschichtung wie auch die Reproduktion aller Facetten des individuellen Farb- und Lichtspiels ermöglichen. Der Zahntechniker Marcio Breda zeigt, wie er mithilfe des Verblendkeramiksystems VITA VMK Master (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) die ästhetische Zone mit metallkeramischen Kronen und vollkeramischen Non-Prep-Veneers versorgt.
1. Komplexe Ausgangssituation
Eine 34-jährige Patientin wurde in der Praxis von Zahnarzt Dr. Henrique Breda Rafalski vorstellig. Sie war mit dem ästhetischen Erscheinungsbild ihrer Oberkieferfront unzufrieden. Die Metallkeramikkronen an den Frontzähnen 11 und 21 wirkten leblos und zeigten eine mangelhafte farbliche Integration. Zahnachsen, Schneidekanten- und Zahnbogenverlauf sowie die Morphologie harmonierten nicht. Aufgrund des metallischen Stift-Stumpf-Aufbaus an Zahn 11 sollten die mittleren Schneidezähne mit neuen metallkeramischen Kronen versorgt werden. Die rot-weiße Ästhetik im Zervikalbereich sollte dabei mit einer Keramikschulter wiederhergestellt werden. Darüber hinaus wurden für die Zähne 12 und 22 Non-Prep-Veneers geplant, um den Zahnbogen zu nivellieren. Für die Herstellung von Kronen und Veneers sollte die Verblendkeramik VITA VMK Master eingesetzt werden.
2. Umfassende Zahnfarbbestimmung
Für eine systematische Farbreproduktion wurden die Grundzahnfarbe und weitere Farbnuancen und -effekte in mehreren Schritten ermittelt. Im ersten Schritt wurde die Grundzahnfarbe A1 mit der VITA classical A1–D4-Farbskala ermittelt und fotografisch festgehalten. Im Anschluss kamen die VITA VMK Master LUMINARY- und TRANSLUCENT-Farbmuster zum Einsatz, um transluzente Farbnuancen und fluoreszierende Effekte der natürlichen Bezahnung zu ermitteln. Schließlich wurden die Kronen an 11 und 21 nach lokaler Anästhesie geschlitzt und abgenommen. Die Zahnstümpfe wurden nachpräpariert und abgeformt. Ein Meistermodell mit feuerfesten Stümpfen an den seitlichen Schneidezähnen wurde hergestellt. Nach dem Scan des Modells konnten NEM-Kronengerüste an den Zähnen 11 und 21 konstruiert und mit der Ceramill Motion 2 aus Ceramill Sintron gefräst werden (beides Amann Girrbach, Pforzheim, Deutschland).
3. Zwei Restaurationsarten, ein Verblendsystem
Die NEM-Kronengerüste wurden dünn mit VITA NP BOND beschichtet, der als WAK-Puffer eine spannungsfreie und beständige Verblendung ermöglicht. Für den Washbrand wurde zusätzlich VITA SPRAY-ON OPAQUE POWDER A1 (OP1) aufgesprüht. Zur Steuerung der Fluoreszenz aus der Tiefe wurde der erste Dentinbrand mit VITA VMK Master LUMINARY 1 (weiß) und 4 (helles braun-orange) durchgeführt. Danach wurde der Dentinkern anatomisch reduziert mit A1 DENTINE geschichtet und darauf approximal mit TRANSLUCENT 5 (T5: hellblau) und im Bereich der Mamelons mit NECK 4 (N4: orange) individualisiert. Die Schmelzanteile der Kronen wurden mit einer Mischung aus weißlichem ENAMEL 1 (70 %) und neutralem TRANSLUCENT 4 (30 %) aufgebaut. Zur Herstellung der Non-Prep-Veneers in Schichttechnik wurden ebenfalls die ENAMEL- und TRANSLUCENT-Massen im genannten Mischungsverhältnis verwendet.
4. Charakterisierung und Finalisierung
Nach dem zweiten Dentinbrand der Kronen wurde diese mit feinen Diamanten und Gummipolierern ausgearbeitet und abschließend mit den Malfarben VITA AKZENT Plus EFFECT STAINS 01 (ES01) im inzisalen Bereich weiß charakterisiert. Approximal wurde die Farbsättigung mit ES02 (creme) und ES07 (khaki) erhöht. Nach dem Malfarbenfixierbrand und dem anschließenden Glasurbrand mit VITA AKZENT Plus GLAZE wurde mit einem feinen Gummipolierer abschließend poliert. Die Finalisierung der Veneers erfolgte analog mittels Malfarben und Politur. Nach der klinischen Einprobe wurden die vier Restaurationen adhäsiv befestigt. Die Verblendung auf den metallischen Kronengerüsten und die auf Schmelz adhäsiv zementierten Non-Prep-Veneers aus VITA VMK Master führten zu einem absolut harmonischen Gesamtergebnis in der ästhetischen Zone. Die Patientin war mit dem hochästhetischen Ergebnis sehr zufrieden.
Bericht 11/18
ZT Marcio Breda, Vitória, Espírito Santo, Brasilien
Abb. 1: In der Ausgangssituation zeigten die metallkeramischen Kronen an den Zähnen 11 und 21 ästhetische Defizite.
Abb. 2: Die Bestimmung der Grundzahnfarbe A1 erfolgte mit der VITA classical A1–D4 Farbskala.
Abb. 3: Mit den VITA VMK Master LUMINARY-Farbmustern wurden die Fluoreszenzeffekte ermittelt.
Abb. 4: Mit den VITA VMK Master TRANSLUCENT-Farbmustern wurden die transluzenten Farbnuancen ermittelt.
Abb. 5: Da Zahn 11 mit einem metallischen Stift-Stumpf-Aufbau versorgt war, entschied man sich für NEM-Kronengerüste.
Abb. 6: Auf die CAD/CAM-gestützt gefertigten NEM-Gerüste wurde der WAK-Puffer VITA NP BOND aufgetragen.
Abb. 7: Für den Washbrand wurde zusätzlich VITA SPRAY-ON OPAQUE POWDER A1 (OP1) aufgesprüht.
Abb. 8: Der erste Dentinbrand erfolgte mit VITA VMK Master LUMINARY 1 (weiß) und 4 (helles braun-orange).
Abb. 9: Der Dentinkern wurde anatomisch reduziert mit DENTINE A1 geschichtet.
Abb. 10: Anschließend wurde er mit TRANSLUCENT 5 (T5: hellblau) und mit NECK 4 (N4: orange) individualisiert.
Abb. 11: Der Schmelz wurde mit einer Mischung aus ENAMEL 1 (70 %) und TRANSLUCENT 4 (30 %) nachgebildet.
Abb. 12: Das finale Ergebnis nach Ausarbeitung, Charakterisierung und Glasur mit VITA AKZENT Plus und Politur.
Abb. 13: Die symmetrischen Schneidekanten harmonierten mit dem Lippenverlauf.
Abb. 14: Die zwei unterschiedlichen Restaurationsarten zeigten ein lebendiges Lichtspiel.
Abb. 15: Ergebnis: In der lateralen Ansicht zeigte sich eine naturgetreue Oberflächenmorphologie.